Kategorie: Allgemein

Online Lesung: Fliegeralarm

https://www.facebook.com/events/931952277625831/

Am 11.2 2021 um 20.00 Uhr gibt es eine Online-Lesung in Kooperation mit riesa efau im Rahmen der gemeinsame Aktionen Dresdner Kultureinrichtungen / Initiative #weltoffenesdresden (#wod) zur „Woche des Erinnerns“ vom 8.-15. Februar 2021.

Eine Gruppe von Kindern blüht in den Trümmerlandschaften, die die Bombenangriffe in den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges hinterlassen haben, regelrecht auf. Es ist für sie ein neuer Abenteuerspielplatz, auf dem sie im Spiel in makaberer Weise die Prinzipien und Strukturen des NS-Staates imitieren. Eine rabenschwarze Satire stellt Gisela Elsners Roman „Fliegeralarm“ dar, den sie in nur acht Tagen und Nächten geschrieben hat. Eine Gruppe von fünfjährigen Kindern erprobt im Kleinen den totalen Staat verbunden mit allen Konsequenzen.

In Auszügen live gelesen von Katharina Behrens und Ulli Wenzke schauen wir in „Fliegeralarm“ hinein.

Es ist der letzte zu Lebzeiten erschienene Roman von Gisela Elsner, die damit bereits 1989 einen Beitrag zu der erst zehn Jahre später einsetzenden Debatte um den Bombenkrieg in der deutschsprachigen Literatur leistete.

Die Herausgeberin Christine Künzel hat den Text auf der Grundlage des Typoskriptes letzter Hand überprüft und wird vor der Lesung ein kurze Einführung in den Roman, sowie in die Debatte um das Buch geben.

Zugang zur Veranstaltung über https://www.facebook.com/events/931952277625831/

#femaleheritage Blogparade: Beitrag zu Gisela Elsner

Gemeinsam mit LeserInnen und AutorInnen möchte die Münchner Stadtbibliothek mit der Bloparade „#femaleheritage“ Frauen in der Erinnerungskultur präsenter machen und das Bewusstsein für ihr Werk und ihr Wirken stärken. Dabei sollen deren Leistungen und ihre Bedeutung für die Gesellschaft in den Fokus rücken, die gängigen, binären und polarisierenden Weiblichkeits- und Männlichkeitsklischees jedoch außer Acht bleiben.

Dr. Christine Künzel hat zu diesem Anlass einen Beitrag über Gisela Elsner verfasst, „Gisela Elsner (1937 – 1992) – Radikalsatirikerin, Radikalfeministin, Radikalkommunistin“:

„Es ist wohl kaum eine Autorin (vielleicht noch Elfriede Jelinek) mit einer derartigen Häme und Verachtung verfolgt worden wie Gisela Elsner. Von der Literaturkritik wurde sie womöglich deshalb mit einem unvergleichlichen Hass verfolgt, weil sie eine Grenze überschritten hatte, indem sie sich einer Schreibweise verschrieb, die in ihrem aggressiven Gestus bis heute nicht nur heftig umstritten, sondern immer noch weitgehend ‚männlich‘ konnotiert ist: der Satire.“

Lesen Sie den gesamten Blogartikel hier: https://blog.muenchner-stadtbibliothek.de/gisela-elsner-satirikerin-feministin-kommunistin-femaleheritage/

Teilen Sie den Beitrag gerne via E-Mail oder in den Sozialen Medien.

Mehr zur Blogparade „#femaleheritage“: https://blog.muenchner-stadtbibliothek.de/frauen-und-erinnerungskultur-blogparade-femaleheritage/

„Das Berührungsverbot“: Neuauflage zum 50. Jubiläum der Veröffentlichung

DAS BERÜHRUNGSVERBOT
Verbrecher Verlag Berlin
Broschur, 248 Seiten
Preis: 16,00 €
ISBN: 9783957324252

„Gisela Elsner […] versammelt einen Freundeskreis von Durchschnittstypen, Stammtischbrüder und Gehaltsempfänger samt den Ehehälften, zu verdrossenen, hausbackenen Orgien“, kündigt der Spiegel im September 1970 die Neuerscheinung von Elsners Roman „Das Berührungsverbot“ an und ergänzt ganz richtig: „[…] Kleintragödien […] sind Gisela Elsners Stärke.“

Anlässlich des 50. Jahrestages der Erstveröffentlichung erscheint „Das Berührungsverbot“ nun in einer Neuauflage des Berliner Verbrecher Verlags mit einem Nachwort von Veronika Kracher. 

Konzipiert als Anti-Porno nimmt Gisela Elsner in der bissigen Satire die – nicht ganz so freie – sexuelle Befreiung der 68er Generation unter die Lupe. Nicht ohne Aufsehen: Im Erscheinungsjahr wurde der Roman in Österreich als jugendgefährdend eingestuft, während man im Nachbarland Schweiz eine Zeitschrift konfiszierte, die Textauszüge abdruckte. 

Im Roman wollen mehrere Paare sich im sogenannten Gruppensex üben, um der Spießigkeit ihres bisherigen Lebens zu entfliehen. Doch der Ausbruch, der nie einer war, endet mit einer Bestrafungsaktion.

Katharina Rutschky schrieb in der Frankfurter Rundschau: „Ist Gisela Elsner mit ihrer ungebändigten Lust an der Groteske und ihrem Insistieren auf einem apsychologischen Konstruktivismus nicht eine ältere Schwester von Elfriede Jelinek, die mit dieser Methode und teilweise vergleichbaren Inhalten bis heute erfolgreich ist?“

Hier bestellen.

 

Reiseseminar: Zeit zum Denken & für Satire in der Sächsischen Schweiz

Freitag – Sonntag, 25.09. – 27.09.2020, 16:00 – 17:00 Uhr

„Was darf Satire? Alles.“ Kurt Tucholskys Statement ist legendär und man kann es gegenwärtig immer wieder lesen. Was ist das besondere der Satire? Als literarisches Verfahren kann sie etwas leisten, was Angehörigen einer sozialen und/ oder ethnischen Gemeinschaft so schwer fällt: aus einer gewissen Distanz heraus eine alternative (andere, fremde, ungewohnte) Perspektive zu gewinnen, die für die kulturelle Selbsteinschätzung einer sozialen Gemeinschaft oder Gruppe von zentraler Bedeutung ist.

Im Reiseseminar: Zeit zum Denken & für Satire. Zur Aktualität der Werke der Satirikerin Gisela Elsner (1937-1992)
in der Sächsischen Schweiz, Wehlen
setzen wir uns mit literarischer Satire auseinander, exemplarisch mit dem Werk Gisela Elsners vor dem Hintergrund deutscher Nachkriegsgeschichte sowie der Geschlechterfrage.

Die Festschreibung der Frau auf das „andere Geschlecht“ (Simone de Beauvoir) und die dadurch bedingte paradoxe Situation des Teilhabens an und zugleich Ausgeschlossenseins von der Kultur führen zu Widersprüchen, die sich auch in den Werken weiblicher Autoren niederschlagen. Gemeinsam werden wir Auszüge aus Elsners Werk betrachten und über den Reflexionsraum, ggf. auch Aktionsraum diskutieren, den Satire bzw. künstlerisch-satirische Formate bieten können.

Ist Satire ein wirksames Mittel gesellschaftspolitischer Kritik? Kann Satire eine Annäherung an Politik bzw. gar Erkenntnis über politische Prozesse leisten? Oder handelt es sich schlicht um ein willkommenes Ventil für verbale Aggressionen?

Unterbringung in Mehrbettzimmern im Ferienhaus Wehlen

Teilnahmebeitrag trägt zu ⅔ zur Gesamtfinanzierung des Seminars bei.

Verpflegung wir werden gemeinsam kochen

Leitung PD Dr. Christine Künzel, Literaturwissenschaftlerin (Vorsitzende Internationale Gisela Elsner Gesellschaft) und weiter.

Kosten: 20 Euro

HIER ANMELDEN

Gisela Elsner im Brecht Jahrbuch 43 (2018)

Zusammen mit dem Literaturforum im Brecht-Haus lud die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft e.V. im September 2017 zum Symposium „V-Effekte und andere Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen“ nach Berlin ein.

Einige der spannenden Beiträge zur dramaturgischen und stilistischen Verwandtschaft von Brecht und Elsner finden sich nun zum Nachlesen in einer bedeutenden Publikation wieder:

The Brecht Yearbook / Das Brecht Jahrbuch 43, erschienen im November 2018, präsentiert je einen Beitrag von Dr. Christine Künzel, Carsten Mindt, Judith Niehaus und Sebastian Schuller. Das Inhaltsverzeichnis und die Abstracts zu den jeweiligen Beiträgen können Sie hier einsehen:

Brecht Jahrbuch 43 | Brecht und Gisela Elsner

Weitere Informationen: http://www.brechtsociety.org/media/brecht_yearbook

Impressionen und Berichte des Symposiums 2017: https://www.giselaelsner.de/rueckblick-symposium-zu-gisela-elsner-und-bertolt-brecht/

Rezension: Theaterinszenierung von HEILIG BLUT

Gisela Elsners so gut wie unbekannter Roman “Heilig Blut” (1982) ist die tiefschwarze Bewertung einer tief internalisierten NS-Volksgemeinschaft in der bundesdeutschen Wirklichkeit der 1970er Jahre.

Die Theatermacherinnen Sylvia Necker und Hannah Schassner haben Gisela Elsners „Roadmovie“ (wie es im Programm heißt) für die Bühne der Landungsbrücken Frankfurt am Main erstmals dramatisiert. Dr. Christine Künzel, erste Vorsitzende der Internationalen Gisela Elsner Gesellschaft, hat sich die Inszenierung angesehen. Ihre Rezension „Junger Gösch mit brauner Soße“ finden Sie hier: PDF Download

Die Theaterproduktion „Heilig Blut“ ist noch bis ins Frühjahr 2019 in Frankfurt am Main zu sehen. Weitere Aufführungstermine: 14.+ 15.11.2018 // 26. + 27.01.2019 // 28.02. + 01.03.2019 // 30.03. + 31.03.2019, jeweils um 20 Uhr. Alle wichtigen Informationen unter www.landungsbruecken.org. Tickets unter karten@landungsbruecken.org

NEUE RUBRIK: GALERIE

Die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft e.V.  veranstaltet und unterstützt Tagungen, Lesungen und Symposien sowie Theaterproduktionen und Ausstellungen zu Gisela Elsner. Fotos von diesen Veranstaltungen und Aufnahmen von Gisela Elsner selbst finden Sie ab sofort in der Rubrik „Galerie“.

NEUE RUBRIK: GISELA AKTUELL

Im Kontext aktueller politischer und gesellschaftlicher Ereignisse scheint Gisela Elsners Werk eine visionäre Kraft zu entwickeln. In unserer neuen Rubrik „Gisela Aktuell“ finden Sie ab sofort Textausschnitte und Essays von Gisela Elsner, die aktuelle Debatten in der Bundesrepublik widerspiegeln.

In einem ersten Beitrag blicken wir durch die Linse von Elsners Roman „Otto der Großaktionär“ auf die aktuellen VW-Abgasskandale. Hier weiterlesen

    

Rückblick: Symposium zu Gisela Elsner und Bertolt Brecht

Am Freitag, den 15. September 2017, lud die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft e.V. zusammen mit dem Literaturforum im Brecht-Haus zum Symposium „V-Effekte und andere Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen“ nach Berlin ein.

Einer Begrüßung und Einführung von Dr. Christine Künzel folgten Wortbeiträge von Carsten Mindt aus Hamburg („[D]ie Befreiung von dem Zwang, Hypnose auszuüben“: Zusammenhänge zwischen einer theatralen und narrativen Strategie der Verfremdung bei Brecht und Elsner“), Judith Niehaus aus Hamburg („Verfremdete und verfremdende Schrift bei Elsner und Brecht“), sowie Sebastian Schuller aus München („‚Die Säure der materialistischen Geschichtsauffassung‘. Zur Literatur des eingreifenden Denkens bei Brecht und Elsner“) und Kai Köhler aus Berlin („‚Gewaltfreiheits-Walzer‘ und ‚Polizei-Choral‘. Die Oper ‚Friedenssaison‘ in politischer und musikdramaturgischer Hinsicht“).

Es folgte eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Glotz‘ nicht so romantisch“ mit Silvia Rieger (Schauspielerin & Regisseurin), Patricia Görg (Autorin) und Tine Rachel Völcker (Dramaturgin).

Matthias Reichelt schreibt in der Jungen Welt über seine Eindrücke des Tages. Den Beitrag „Die Kriecher und das Kalb“ vom 20. September 2017 finden Sie hier: HIER

Einige fotografische Eindrücke wurden uns ebenfalls mit freundlicher Genehmigung von Matthias Reichelt zur Verfügung gestellt:

 

ELSNERS KLEINES WAHLBÜRO | TEIL 6 „RUF AUS DER TIEFSTEN TIEFE DES UNLANDS“

Im Vorfeld der Bundestagswahl 2017 stellen wir Ihnen in der Reihe „Elsners kleines Wahlbüro“ ausgewählte politische Texte von Gisela Elsner vor.

TEIL SECHS

RUF AUS DER TIEFSTEN TIEFE DES UNLANDS

All jenen professionellen, passionierten Antikommunisten, die jetzt feixend und händereibend behaupten: ENDLICH SEID IHR KOMMUNISTEN AM ENDE, müssen wir deutschen Kommunisten, egal, ob wir nun hüben oder drüben hausen, erwidern: DAS IST NICHT WAHR: WIR FANGEN GERADE WIEDER EINMAL AN, DEN ANFANG DES ANFANGS DES WEGES ZU SUCHEN, DER UNS MÖGLICHERWEISE ZU UNSEREM ZIEL FÜHREN KANN.

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