Kategorie: Veranstaltungen

Die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft feiert ihren 10. Geburtstag! Die Christian-Geissler-Gesellschaft auch!

Im Jahr 2012 wurde die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft in Sulzbach-Rosenberg gegründet und wir können kaum fassen, dass das bereits 10 Jahre her ist. Ähnlich geht es unseren Freunden von der Christian-Geissler-Gesellschaft, die ebenfalls 2012 gegründet wurde, und gemeinsam wollen wir das Engagement der vergangenen 10 Jahre zum Anlass nehmen, die beiden Gesellschaften gebührend zu feiern.

Am Samstag, 3. September 2022, feiern also die Internationale Gisela-Elsner-Gesellschaft und die Christian Geissler-Gesellschaft gemeinsam ihre Geburtstage. Wir laden ein in die Berliner Programmschänke Bajszel, zu einem langen Abend mit kurzen Programmen, zum Reden, Zuhören, Kennenlernen. Für das leibliche Wohl wird bestens gesorgt sein.

Samstag, 3. September 2022, ab 19.00 Uhr | Bajszel | Emser Str. 8/9 (Nähe U/S-Neukölln), 12051 Berlin Neukölln

Onlineseminar: Zeit zum Denken und für Satire. Zur Aktualität der Werke der Satirikerin Gisela Elsner (1937-1992)

Freitag – Sonntag, 11.06. – 13.06.2021, 16:00 – 19:00 Uhr,Beginn Freitag 16 Uhr, Ende Samstag 19 Uhr

„Satiren […] galten wie Bordellbesuche ausschließlich als Männersache.“
-Gisela Elsner-

„Was darf Satire? Alles.“ Kurt Tucholskys Statement ist legendär und man kann es gegenwärtig immer wieder lesen, bei kontrovers diskutierten satirischen Texten bezüglich gesellschaftlicher bzw. politischer Themen. Was ist das besondere der Satire? Als literarisches Verfahren kann sie etwas leisten, was Angehörigen einer sozialen und/ oder ethnischen Gemeinschaft so schwer fällt: aus einer gewissen Distanz heraus eine alternative (andere, fremde, ungewohnte) Perspektive zu gewinnen, die für die kulturelle Selbsteinschätzung einer sozialen Gemeinschaft oder Gruppe von zentraler Bedeutung ist.

Im Seminar wollen wir uns daher mit literarischer Satire auseinandersetzen, exemplarisch mit dem Werk der Satirikerin Gisela Elsner und dies vor dem Hintergrund deutscher Nachkriegsgeschichte. Dabei widmen wir uns auch der Geschlechterfrage. Denn die Festschreibung der Frau auf das „andere Geschlecht“ (Simone de Beauvoir) und die dadurch bedingte paradoxe Situation des Teilhabens an und zugleich Ausgeschlossenseins von der Kultur führen zu Widersprüchen, die sich auch in den Werken weiblicher Autoren niederschlagen. Im Seminar werden wir gemeinsam mit den Teilnehmenden satirische Auszüge aus Elsners Werk betrachten und vor dem Hintergrund deutscher Geschichte besprechen. Darüber hinaus wollen wir über den Reflexionsraum, ggf. auch Aktionsraum diskutieren, den Satire bzw. künstlerisch-satirische Formate möglicherweise bieten kann. Ist Satire auch heute noch ein wirksames Mittel gesellschaftspolitischer Kritik? Kann Satire eine Annäherung an Politik bzw. gar Erkenntnis über politische Prozesse leisten? Welche besonderen Chancen stecken darin oder ist es schlicht ein willkommenes Ventil für verbale Aggressionen?

Leitung PD. Dr. Christine Künzel (Vorsitzende Internationale Gisela Elsner Gesellschaft), Kerstin Behrens (Dramaturgin, Staatsschauspiel Dresden), Karen Packebusch (bildende Künstlerin), n.n.

Der Teilnahmebeitrag trägt zu 2/3 zur Gesamtfinanzierung des Seminars bei. Kosten: 20 Euro

Seminarprogramm hier herunterladen.

VORTRAG am 26.05.2021: Meet the International Gisela Elsner Gesellschaft

mit Michael Peter Hehl ggf. online, kostenfrei, Anmeldung erforderlich

Im Mai 2012 gegründet, befasst sich die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft mit der Erschließung des schriftstellerischen Werkes der Autorin. Dabei geht es ihr nicht um eine Art “Heiligenverehrung”, sondern um eine kritische Würdigung und Verortung ihrer Texte in den Auseinandersetzungen um den historischen und literarischen Weg Deutschlands nach 1945.

Heute wie zu Gisela Elsners Zeiten werden Debatten in Literatur und Politik absolut kontrovers geführt, der Diskurs zu existentiellen Fragen in Kultur und Gesellschaft gerät immer mehr zu einer Polarisierung diametral entgegengesetzter Sichtweisen.


Michael Peter Hehl, stellvertretender Vorsitzender der Gisela Elsner Gesellschaft, Literaturwissenschaftler und Wissenschaftlicher Leiter des Literaturarchivs Sulzbach- Rosenberg wird in seinen Ausführungen die Ziele der Arbeit der Gesellschaft umreißen und die Wirkungsgeschichte Gisela Elsners und die aktuelle Bedeutung ihres schriftstellerischen Werks skizzieren.

TERMIN: 26.05.2021 | 20:00 – 22:00 Uhr | Online oder in der Motorenhalle, Wachsbleichstraße 4a, 01067 Dresden, in Abhängigkeit der Corona-Situation

Eintritt frei, ANMELDUNG ZWINGEND ERFORDERLICH!!! (Bis einen Tag vor der Veranstaltung möglich.) Weitere Infos und Anmeldung HIER.

Ein letztes Mal! GISELA ELSNER: HEILIG BLUT in Frankfurt/Main

am SA, 30.03. und SO, 31.03.19 um 20 Uhr läuft zum letzten Mal die Inszenierung GISELA ELSNER: HEILIG BLUT von Dramaturgin Dr. Sylvia Necker und Regisseurin Hannah Schassner // jeweils 20 Uhr, an den Landungsbrücken Frankfurt am Main.

Wer ist eigentlich der junge Gösch? Wer sind Hächler, Glaubrecht und Lüßl? Was wollen drei Alt-Nazis mit einem verweichlichten Kriegsdienstverweigerer im tiefsten deutschen Wald?

Gisela Elsners so gut wie unbekannter Road-Movie-Roman “Heilig Blut” (1982) hetzt durch Wälder, Jagdhütten, schäbige Wirtshäuser und verquaste Dörfer. Er ist eine bitterböse Analyse satter bundesdeutscher Wirklichkeit der 1970er Jahre und gibt Einblick in eine tief internalisierte NS-Volksgemeinschaft. Doch Elsner zeigt auch ihre Adaptierbarkeit: Deutsche Tugend und Ehre sind eben zeitlos – gefährlich.

Der Theaterabend „Gisela Elsner: Heilig Blut“ transformiert die scharfen Wortkaskaden und groteske Überhöhung Elsners in Bild- und Klangmetaphern, indem er sie durch einen synästhetischen Verstärker jagt und kratzt damit lustvoll die Aktualität der Erzählung aus den Spuren, die sie im Schnee von Heute hinterlassen hat. Und wie immer fällt irgendwann ein Schuss.

Mit:  Ole Bechtold, Christoph Maasch und Silvana Morabito

Regie/Textfassung:  Hannah Schassner // Dramaturgie/Textfassung/ Komposition:  Sylvia Necker // Ausstattung:  Hannah von Eiff // Assistenz:  Andrea Busmar // Regiehospitanz:  Christian Funk //  Technik:  Linus Koenig 

Flyer der Theaterproduktion als Download: HeiligBlut, Flyer

Weitere Informationen unter http://www.landungsbruecken.org/de/programm_aktuell.php?t524=detail,4120

Grafik: Prisca Ludwig

LESUNG IN JENA AM 18.04.2018 | VERSUCHE, DIE WIRKLICHKEIT ZU BEWÄLTIGEN

Im Rahmen des Festivals „Come Quick Danger“ mit „Multiperspektivischen Positionen
zur Schieflage der Nation“, das vom 10. April bis zum 8. Juli 2018 im Theaterhaus Jena stattfindet, gibt es am

18. April 2018 um 19 Uhr im Oberstübchen eine Lesung unter dem Titel „Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen“ mit Texten von Gisela Elsner.

Karten und weitere Informationen erhalten Sie auf der Seite des Theaterhaus Jena.

VORTRAG IN GREIFSWALD: „Ich war die erste Frau, die eine Satire schrieb“ – Die Auferstehung der Gisela Elsner

Gisela Elsner Ausstellung in Sulzbach-Rosenberg

Vortrag und Lesung von Dr. Christine Künzel, Erste Vorsitzende der Internationalen Gisela Elsner Gesellschaft e.V.  zum 80. Geburtstag von Gisela Elsner im Rahmen der Ausstellung „Ratsam wäre es gewesen, diesen Saal nicht zu betreten“ im Koeppenhaus Greifswald:

19. Januar 2018, 19.30 Uhr

Am 2. Mai 2017 hätte Gisela Elsner ihren 80. Geburtstag gefeiert, aber sie nahm sich am 13. Mai 1992 im Alter von 55 Jahren das Leben. Die in Nürnberg geborene und aufgewachsene Elsner zählt zu den bedeutendsten Satiriker(inne)n der Bundesrepublik Deutschland. Kennzeichnend für den Stil Elsners, die sieben Jahre im Ausland
(Rom und London) lebte, ist der fremde Blick auf das Vertraute, Alltägliche, ihr Heimatland.

In ihren Romanen, Erzählungen und Essays setzte sie sich immer wieder mit den Folgen der NS-Diktatur auseinander. Ihr Werk ist nicht zuletzt wegen seiner satirischen Schärfe und politischen Positionierung bis heute umstritten.

1964 für ihren Erstling „Die Riesenzwerge“ gefeiert, geriet Elsner in den 1980er Jahren zunehmend ins literarische Abseits. Erneute Aufmerksamkeit erlangte die Autorin durch den Film „Die Unberührbare“ (2000) ihres Sohnes Oskar Roehler.

Referentin Dr. Christine Künzel wird Gisela Elsner anhand eines Vortrags und ausgewählter Texte vorstellen.

Weitere Informationen im Programm des Koeppenhaus Greifswald, mehr zur laufenden Ausstellung finden Sie auf den Seiten der Internationalen Gisela Elsner Gesellschaft e.V. und auf der Homepage des Koeppenhaus Greifswald.

Wiederaufnahme: GISELA ELSNER – BLICKWINKEL 2017 | Eine theatralische Hommage von KUNST UND DRAMA

Das Theaterstück „GISELA ELSNER – BLICKWINKEL 2017“ über das Leben und das Werk der deutschen Literatin Gisela Elsner ist die fiktive Geschichte über den Journalisten Ludwig Gernhart und seiner Sekretärin Edda Schmidt, der im Oktober 2017, also kurz nach der Bundestagswahl vom 24. September 2017, einen Jahresrückblick schreiben soll. Bei der Recherche über die Ereignisse des Jahres stößt der Journalist auf den Jahrestag und die Veranstaltungen zum 80. Geburtstag von Gisela Elsner, die sein Interesse an der Schriftstellerin wecken.

Wiederaufnahme: 18. Januar 2018, 17.00 Uhr, Stadtteilzentrum Desi e.V., Nürnberg

Uraufführung: 6. Dezember 2017, 19.00 Uhr, Literaturzentrum Nord, Nürnberg

Das Leben, das Werk und die Zeit von Gisela Elsner (1937 – 1992), wird anhand ihrer Bücher, literarischer Besprechungen, Notizen und Zeitdokumenten erzählt und dargestellt. Der Journalist Ludwig Gernhart blickt aus heutiger, ganz persönlicher Sicht auf die Zeit der Autorin. Einflüsse und Beweggründe ihres kreativen Schaffens werden durch die Recherchen und kritischen Überlegungen des Journalisten ersichtlich und neu beleuchtet.

Die Inszenierung der Geschichte wird aufwandsarm von zwei Darstellern, die verschiedene Rollen übernehmen und einem Musiker präsentiert. Der jüngere Bruder Gisela Elsners, Richard Elsner, unterstützt die theatralische Hommage an seine Schwester als Schirmherr.

Weitere Informationen: KUNST UND DRAMA, Nürnberg

Ausstellung in Greifswald: „Ratsam wäre es gewesen, diesen Saal nicht zu betreten.“

Gisela Elsner Ausstellung in Sulzbach-Rosenberg

 „Ratsam wäre es gewesen, diesen Saal nicht zu betreten“ | Text-Bild-Konstellationen 

Bis 10. Februar 2018

Ausstellung im Koeppenhaus Greifswald: Gisela Elsners Texte treffen auf Werke der aktuellen Gegenwartskunst.

Eine Kooperation zwischen dem Koeppenhaus Greifswald | Literaturarchiv Sulzbach-Rosenberg | Literaturhaus Oberpfalz und der Internationalen Gisela Elsner Gesellschaft.

Am 2. Mai 2017 hätte Gisela Elsner ihren 80. Geburtstag gefeiert. Dies war der Anlass für die Idee zu einem außergewöhnlichen Ausstellungsprojekt. Die satirische Schreibweise Elsners ist stark von visuellen Effekten der Verfremdung geprägt, daher liegt eine Verbindung zur bildenden Kunst nahe. Zudem hat sich die Autorin in zahlreichen Werken mit dem Verhältnis von Text und Bild auseinandergesetzt.

Der Reiz dieser Ausstellung liegt in den einzigartigen Text-Bild-Konstellationen, in denen verschiedene Arbeiten von jungen Künstlerinnen und Künstlern mit ausgewählten Textpassagen einer bereits verstorbenen Autorin in Dialog treten. Aus der Gegenüberstellung von Text- und Bild-Kunst ergeben sich künstlerisch-literarische Resonanzen und damit auch neue Deutungsspielräume, die eine spezifische Form ästhetischer Erfahrung ermöglichen.

Die Auswahl der Exponate erfolgte mit Blick auf zentrale Themen in Elsners Werk: Verfremdung des Vertrauten, soziale Unterschiede, Prestige und Stigmatisierung, Kritik der Geschlechterrollen, das Aufspüren faschistischer Strukturen in der BRD-Gesellschaft nach 1945.

Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie hier: Facebook-Events Koeppenhaus oder auf der Website des Koeppenhaus Greifswald

Radiobeitrag zur Ausstellung: Deutschlandfunk, 17.07.2017, Katrin Hillgruber

Rückblick: Symposium zu Gisela Elsner und Bertolt Brecht

Am Freitag, den 15. September 2017, lud die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft e.V. zusammen mit dem Literaturforum im Brecht-Haus zum Symposium „V-Effekte und andere Versuche, die Wirklichkeit zu bewältigen“ nach Berlin ein.

Einer Begrüßung und Einführung von Dr. Christine Künzel folgten Wortbeiträge von Carsten Mindt aus Hamburg („[D]ie Befreiung von dem Zwang, Hypnose auszuüben“: Zusammenhänge zwischen einer theatralen und narrativen Strategie der Verfremdung bei Brecht und Elsner“), Judith Niehaus aus Hamburg („Verfremdete und verfremdende Schrift bei Elsner und Brecht“), sowie Sebastian Schuller aus München („‚Die Säure der materialistischen Geschichtsauffassung‘. Zur Literatur des eingreifenden Denkens bei Brecht und Elsner“) und Kai Köhler aus Berlin („‚Gewaltfreiheits-Walzer‘ und ‚Polizei-Choral‘. Die Oper ‚Friedenssaison‘ in politischer und musikdramaturgischer Hinsicht“).

Es folgte eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Glotz‘ nicht so romantisch“ mit Silvia Rieger (Schauspielerin & Regisseurin), Patricia Görg (Autorin) und Tine Rachel Völcker (Dramaturgin).

Matthias Reichelt schreibt in der Jungen Welt über seine Eindrücke des Tages. Den Beitrag „Die Kriecher und das Kalb“ vom 20. September 2017 finden Sie hier: HIER

Einige fotografische Eindrücke wurden uns ebenfalls mit freundlicher Genehmigung von Matthias Reichelt zur Verfügung gestellt:

 

15.09.2017 | BERLIN | LITERATURFORUM IM BRECHT-HAUS, SYMPOSIUM: GISELA ELSNER UND BERTOLT BRECHT

V-Effekte und andere Versuche die Wirklichkeit zu bewältigen: Gisela Elsner und Bertolt Brecht.

Ein Symposium zum 80. Geburtstag von Gisela Elsner.

Projektleitung: Dr. Christine Künzel

Gisela Elsner (1937–1992) sah sich selbst als Autorin in der literarischen und politischen Tradition Bertolt Brechts. Die Berührungspunkte zwischen Elsner und Brecht sind vielfältig. Auf der einen Seite lassen sich thematische Verbindungen feststellen: etwa in der Konzentration auf die Aufdeckung faschistischer Strukturen, in einer dezidierten Kapitalismuskritik sowie im Aufzeigen sozialer Missstände. Auf der anderen Seite bedient sich Elsner in ihren Satiren bestimmter Strategien der Verfremdung, die auf Brechts Definition des V-Effektes verweisen, indem sie das Alltägliche, Vertraute, Selbstverständliche als etwas Fremdes bzw. Befremdendes darstellt und somit eine Reflexion von bestimmten Verhaltensweisen und Routinen ermöglicht.

Grund genug, dem Verhältnis Elsner-Brecht en detail nachzugehen und zugleich zu fragen, inwiefern Elsner mit oder gegen Brecht zugleich über Brecht hinaus geht.

Zusammen mit dem Literaturforum im Brecht-Haus Berlin veranstaltet die Internationale Gisela Elsner Gesellschaft deshalb am

15.09.2017 ab 9:30 Uhr

in Berlin ein Symposium mit dem Titel „V-Effekte und andere Versuche die Wirklichkeit zu bewältigen: Gisela Elsner und Bertolt Brecht.“

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage des Literaturforums im Brecht Haus oder als Download: PDF, Programm Symposium